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2 Jahre Keto (Teil 5) – Veränderungen

Über 2 Jahre lebe ich jetzt ketogen, da wird es Zeit für einen Rückblick. Im ersten Teil dieser kleinen Artikelreihe „Aller Anfang ist schwer“ habe ich darüber berichtet, wie es mir vor Beginn mit der ketogenen Ernährung ging, und wie ich damit angefangen habe. Im zweiten Teil bin ich auf die Höhen und Tiefen eingegangen, die ich während der letzten zwei Jahre mit Keto so erlebt habe, und im dritten Teil ging es um Schlaf, Entspannung und Bewegung. Der vierte Teil beschäftigte sich ziemlich ausgiebig mit Nahrungsergänzungsmitteln.

Heute schreibe ich über die Veränderungen, die es in dieser langen Zeit gegeben hat und versuche dabei, weitestgehend auch auf Eure Fragen aus der Community einzugehen.

Das Gewicht

Klar, das Gewicht ist so ziemlich das offensichtlichste überhaupt, dass sich durch die Ernährungsumstellung auf die ketogene Ernährung verändert hat. Zuletzt hatte ich vor etwas mehr als einem Jahr über mein Gewicht berichtet (44kg weniger: Endlich macht Shoppen wieder Spaß!). Ansonsten gab es Status-Updates dazu eigentlich nur auf Facebook, glaube ich. Ich hätte gar nicht gedacht, dass das wirklich schon soooo lange her ist!

Inzwischen sind es fast 50kg, die ich abgenommen habe, nur ein paar Gramm fehlen noch. Bei 127,5kg hab ich angefangen (2013, damals mit 10wbc), als ich im Sommer 2015 mit Keto anfing waren es 104kg. Und heute wiege ich 78kg. 500g noch, dann hab ich die 50kg-Marke geknackt. 

50kg … Das sind 50 1L-Wasserflaschen … Oder 200 Stück Butter! Ich habe heute 20 Stück Butter eingekauft, und die fand ich schon schwer. Inzwischen kann ich mir kaum mehr vorstellen, dass ich das mal alles noch als extra Ballast mit mir herumgeschleppt habe. Das ist schon alles verrückt. Ganz ehrlich. Unglaublich.

Hier sind mal Vergleichsbilder … Links Sommer 2015, als ich mit Keto anfing, rechts ein Bild von 2016 und unten ein Bild von Mitte Dezember 2017.

Oder der Vergleich von 2011 und 2017 … 2011 hatte ich übrigens mein Höchstgewicht von 127,5kg noch nicht erreicht.

Der Blick auf mich selbst

Ich betrachte meinen Körper jetzt inzwischen mit immer weiter wachsender Bewunderung, bei jeder kleinen Mini-Veränderung, die er wieder vollbringt. Mit stoischer Ruhe und Gelassenheit werkelt er vor sich hin und arbeitet sein hocheffizientes Reparaturkonzept ab. Mal hier, mal da, ohne (für mich) erkennbares System. In seiner Reihenfolge, die ich nicht beeinflussen kann, und das ist völlig okay so. Ich würde da ziemlich sicher falsche Prioritäten setzen und wundere mich schon manchmal darüber, was ihm so alles wichtig ist, da wäre ich nie drauf gekommen. 

Manchmal verändern sich an mir Dinge, auf die ich gar nicht so geachtet hatte. Aktuell ist das zum Beispiel meine Haut. Ich hatte gerade an den Armen immer so kleine Mini-Pustelchen, über die ich mir nie groß Gedanken gemacht habe. Jetzt, wo diese langsam verschwinden, ist das irgendwie sonderbar, aber schön. Selbst meine Leberflecke verändern sich und werden kleiner. Insgesamt verändert sich die Haut in ihrer Struktur, Farbe und Festigkeit enorm – auch ohne Sport. Okay, mit Sport könnte ich da sicher noch mehr erreichen, kommt auf die Liste für 2018 … mal wieder  ;). 

Der Blick auf das eigene Spiegelbild

Dass sich der Blick auf das eigene Spiegelbild nur langsam ändert, darüber habe ich vor etwas über einem Jahr in 44kg weniger – Wie schlank ich mich selbst sehe geschrieben. Damals schrieb ich auch: „Schlank sein muss man erst wieder lernen, man muss eine innere Einstellung dazu entwickeln. Schlank sein muss man in der eigenen Vorstellung von sich selbst üben, so wie man Laufen oder Fahrradfahren lernt.“

Ich denke, ich habe es jetzt gelernt.

Wenn ich jetzt vor dem Spiegel stehe, bin ich stolz auf das, was ich sehe. Ich ärgere mich nicht mehr über die Speckröllchen, und auch nicht mehr über meine Beine. Ich mag, was ich bin und wer ich bin, mit allen Ecken und Kanten, denn die machen mich aus. Und an den Tagen, an denen ich mich mal nicht mag, ermahne ich mich selbst, doch nicht so schlecht von mir zu denken. Ich bin gut, so wie ich bin.

Das Bild von sich selbst im Kopf muss sich ändern

Ich habe schon viel erlebt in meinem Leben, und mein Körper musste schon vieles ertragen. Auch ich habe ihm so oft so vieles zusätzlich zugemutet. Dass er das alles ertragen hat und jetzt ohne zu murren wieder so viel Arbeit auf sich nimmt, das ist schon eine grandiose Leistung, finde ich. Dafür bin ich unendlich dankbar und zolle ihm wirklich meinen Respekt.

Das eigene Bild im Spiegel (und im Kopf) verändert sich noch immer, ich suche jetzt nicht mehr nach den negativen Stellen, über die man sich noch aufregen müsste, sondern freue mich über das, was ich habe: Einen Körper, der alles dafür gibt, wieder gesund zu werden. 

Diesen Blick auf mich selbst hatte ich in dieser Form noch nie. Ich mag es jetzt mich einzucremen, selbst wenn die Beine noch immer aussehen wie sie aussehen, aber es sind meine Beine. Die Haut fühlt sich gut an, überhaupt fühle ich sie. Früher waren sie einfach nur da. 

Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung … das ist so ein Begriff, bei dem man heutzutage glaube ich erklären muss, was man damit meint. Denn es versteht bestimmt jeder etwas anderes darunter.

Wer sich selbst gut wahrnimmt, hört auf sich, spürt sich. Er nimmt die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahr, hört auf sein Bauchgefühl oder seine innere Stimme. Er handelt stets danach, was ihm gut tut, und lässt Dinge, die nicht gut tun.

Das ist etwas, das ich nie gelernt hatte. Es war immer wichtiger, dass es anderen gut geht. Jahrelang fühlte ich mich wie fremdbestimmt, fand alles sinnlos, hoffnungslos und hatte das Gefühl: ich hab ja eh keine Wahl, kann man nichts dran ändern. 

Den Körper spüren lernen

Diese Selbstwahrnehmung habe ich tatsächlich mithilfe der Ernährungsumstellung zur ketogenen Ernährung erst gelernt. Denn der Körper ist in der Ketose gnadenlos und schonungslos offen und ehrlich: Er zeigt Dir jede einzelne kleine Baustelle, die Du mit Dir rumschleppst. Ob Du das jetzt willst oder nicht. Gnadenlos. Und dadurch, dass man sehr viel wacher ist und nicht dauernd im Kohlenhydratkoma, erlebt man das Leben und sich selbst auch viel intensiver. So eben auch diese Baustellen.

Ich habe mich sehr viel mit mir selbst beschäftigt, mit meinen Gedanken, Gefühlen, den wenigen Erinnerungen, die ich an meine Vergangenheit habe. Ich habe dabei auch viel geweint, verzagt, und wollte aufgeben. Doch das wäre zu einfach, und einfach kann ja jeder. 😉 

Über sich selbst sprechen und sich selbst stärken

Vielen hilft es, Tagebuch zu schreiben. Ich war nie ein Tagebuchschreiber. Mir hat es tatsächlich geholfen, diesen Blog hier zu haben, meine Seite auf Facebook und meine Facebook-Gruppe. Anfangs war es schon schwer, über so private Themen so öffentlich zu schreiben, doch eben durch das Schreiben und durch die Diskussionen in der Gruppe habe ich meine Selbstwahrnehmung gestärkt. Ich habe mich beobachtet, und auch anhand meiner Reaktionen auf andere gelernt. Und immer, wenn ich mich mal über etwas aufgeregt habe, fragte ich mich „Was genau ist es, dass mich jetzt so schlecht fühlen lässt? Wo ist die Ursache?“. So habe ich viele negative Glaubenssätze finden und eliminieren können. Glaubenssätze, mit denen ich mich selbst immer wieder schlecht gemacht und demotiviert habe.

Ich habe gelernt, für mich Entscheidungen zu treffen (siehe Auslöser von Freßattacken) und sie auch konsequent durchzuziehen, wenn sie dafür sorgen, negative Störfelder aus meinem Leben zu eliminieren. Auch wenn diese Entscheidungen erst mal schmerzhaft sind.

Achtsamkeit in Worten, Gedanken und Gefühlen

Und ich habe gelernt, achtsamer zu sein und auch achtsamer zu kommunizieren. Ich-Botschaften statt „man müsste das mal so und so machen“. Streit gehe ich nicht mehr aus dem Weg, und ich habe gelernt, meinen Unmut auf andere Weise zu äußern als früher. Auch das hat etwas mit Selbstwahrnehmung zu tun, denn man macht sich seine Gefühle bewusst und handelt danach.

An dieser Stelle noch einmal mein Dank an Euch da draußen, die ihr mich nun schon so lange auf meinem Weg begleitet: Ihr habt auch einen Anteil daran, dass es mir so gut geht! Und ja, auch die Menschen, mit denen ich jetzt vielleicht aus unterschiedlichsten Gründen keinen Kontakt mehr habe, haben einen Einfluss auf diese positive Entwicklung. 

Diese verbesserte Selbstwahrnehmung und gesteigerte Selbstachtsamkeit bewirkt natürlich auch, dass man sich im beruflichen und privaten Umfeld anders gibt – weil man sich einfach verändert hat. Ich bin mental stärker geworden, selbstbewusster, lasse mich nicht mehr so schnell „unterbuttern“. Ich bin achtsamer, freundlicher, aufgeschlossener, offener, genügsamer und glücklicher. Es gibt kaum einen Tag, an dem ich mal nicht von früh bis spät mit einem Lächeln durch die Gegend laufe. Das hat natürlich Auswirkungen darauf, wie andere einen wahrnehmen. 

Nimm nur mal alleine das Bild hier: 

2011 – 2017

Es ist einfach ein Unterschied, ob jemand mit gebeugtem Rücken und Schultern nach vorne oder mit gerader Haltung selbstsicher vor Dir steht. Richtig? 🙂 

Gesundheit

Die Liste meiner Wehwehchen vor der ketogenen Ernährung ist lang, und mir fallen schon gar nicht mehr alle ein:

  • Angst, Depressionen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • hoher Blutdruck, zu hoher Ruhepuls
  • Kurzatmigkeit
  • Rücken-, Nacken-, Schulterschmerzen
  • eingeschränkte Beweglichkeit, insbesondere der Hüfte und der Knie
  • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit
  • dauernde Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf, früh nicht aus dem Bett kommen
  • Schwindelgefühl, gestörter Gleichgewichtssinn, Koordinationsstörungen
  • Wassereinlagerungen, Ödeme
  • Insulinresistenz
  • Gichtanfälle
  • Hashimoto, Schilddrüsenunterfunktion
  • und vieles mehr

Meine Migräne ging am Anfang schnell weg, kam aber doch ab und an wieder. Und zwar immer dann, wenn ich zu wenig Salz/Magnesium zu mir genommen und ggf. auch zu viele Kohlenhydrate gegessen habe. Als ich mir dann einen regelmäßigeren Salzkonsum angewöhnte, gehörte die Migräne der Vergangenheit an.

Ursachen statt Symptome bekämpfen

Für den viel zu hohen Ruhepuls verschrieb mir mein Arzt Betablocker, die ich inzwischen selbständig wieder abgesetzt habe. Seitdem ist mein Ruhepuls zwischen 60 und 65, und damit bin ich zufrieden.  Habe mir extra für die Kontrolle eine Pulsuhr mit kontinuierlicher Herzfrequenzmessung gekauft. Sicher ist sicher. 🙂

Durch die Gewichtsabnahme ist natürlich automatisch auch die Kurzatmigkeit besser geworden. Der ausschlaggebende Punkt für das Verschwinden meiner Rücken-, Nacken-, Schulterschmerzen war die im Sommer durchgeführte Atlaskorrektur. Über die schreibe ich demnächst auch noch etwas.

Erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit

Ich bin auf jeden Fall nicht mehr ständig müde. Früh würde ich zwar schon oft gerne noch länger schlafen, habe aber kein Problem mehr, früh aus dem Bett zu kommen. Auch tagsüber brauche ich keinen zusätzlichen Kaffee mehr, die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne hält locker bis abends, bis ich wieder schlafen gehe. Länger muss sie ja auch nicht halten 😉 

Das Schwindelgefühl und der gestörte Gleichgewichtssinn ist seit der Einnahme von hochdosiertem Vitamin B12 verschwunden. 

Wassereinlagerungen und Lipödem

Die Wassereinlagerungen halten sich sehr in Grenzen, die habe ich nur noch, wenn ich mal wieder viel zu wenig getrunken und gleichzeitig viel zu viel gesessen habe. Viel trinken und viel Bewegung ist einfach wichtig. Aber auch das bekomme ich ja immer öfter hin.

Gichtanfälle habe ich auch keine mehr, insbesondere seit ich nicht mehr zu viel Eiweiß esse. Dabei war es früher egal, ob das nun Fleisch, Käse oder andere Milchprodukte ist. Zu viel Eiweiß in Verbindung mit Gemüse oder anderen fruktosehaltigen Lebensmitteln tat einfach sehr weh in der Großzehe. 

Hashimoto …. Bei meiner letzten Schilddrüsenuntersuchung musste meine Ärztin den Ultraschall mehrfach wiederholen und sich vergewissern, dass es richtig ist, was sie da sieht. Bzw nicht sieht. Denn sie hat die Knoten auf meiner Schilddrüse einfach nicht mehr gefunden. Die sind weg. Und das finde ich ein gutes Zeichen, dass es auch da vorwärts geht 🙂 

Mein Einstieg in den Sport

Auch da hat sich einiges verändert, bzw. verändert sich noch immer. Angefangen hat alles im letzten Jahr, als mich meine Kollegen einfach für einen 5km-Lauf angemeldet haben. So fing ich an mit Joggen… siehe auch Joggen mit Lipödemen. Vorher hatte ich ja immer mal wieder angefangen, wieder aufgehört, wieder angefangen. Mein Ziel, die 5km zu laufen, habe ich jedenfalls geschafft. Ziemlich langsam, aber ich bin angekommen. Und nichts anderes wollte ich. 5km Laufen – und einfach nur ankommen.

Danach war erstmal wieder Schluss mit dem Laufen, auch wenn ich doch versuchte, mich wenigstens tagsüber auf Arbeit mehr zu bewegen. Meine Uhr ist da ja gnadenlos, sie misst alles … 

Anfang September startete Ela in unserer Sportgruppe eine Bewegungs-Challenge. Einfach jeden Tag mehr bewegen. Ich hatte das für mich abgewandelt, da ich merkte, wie mich das schon wieder alles unter Druck setzte. Ich nahm mir vor, mich jeden Tag mindestens 15 Minuten zu bewegen. Ob ich da nun 3 Straßenbahnhaltestellen laufe, joggen gehe, oder auf dem Laufband laufe – völlig egal, Hauptsache 15 Minuten zusätzlich bewegt. Interessanterweise hat das geklappt. Für so einen kleinen Zeitraum wie 15 Minuten ist es einfach lächerlich, eine Ausrede zu finden. Meist wurde dann daraus doch ein Lauf von einer Stunde … lustig, oder? 🙂 

Doch sobald solche Routinen unterbrochen werden, habe ich es noch immer schwer, wieder zurück zu finden. Hier muss ich noch eine Lösung finden. 

Seit November gehe ich regelmäßig zum Aquabiking, das tut richtig gut in den Beinen und ist mega anstrengend, das glaubt man gar nicht. 

Für das Jahr 2018 habe ich mir vorgenommen, wieder in ganz kleinen Schritten anzufangen, so wie im September. Es muss für mich machbar sein, und realistisch in den Tagesplan integrierbar sein. Dann wird das auch was. 

Eßgewohnheiten

Im Laufe der Zeit haben sich meine Eßgewohnheiten mehrfach geändert. Vor der ketogenen Ernährung gab es oft Fertiggerichte, zwar schon auch eher hochwertigere Sachen, aber eben doch Fertiggerichte. Damit war dann bereits zu Beginn der ketogenen Ernährung Schluss.

Anfangs gab es wenig Gemüse, dafür viel Schlabberkrams. Über einige solcher Themen habe ich ja bereits  im ersten und im zweiten Teil dieser kleinen Artikelserie geschrieben.

Früher war es für mich unvorstellbar – doch heute wird tatsächlich jeden Tag frisch gekocht. Und – noch viel unvorstellbarer für mich – bereits zum Frühstück! Es gibt fast immer dreimal täglich frisch zubereitetes Essen, und ich stehe dafür früh morgens noch nicht einmal früher auf. Meine Ausrede war ja immer: Keine Zeit! Und jetzt läuft das wie von alleine … Ist schon merkwürdig. Geholfen hat mir dabei übrigens die Foodpunk Challenge.

Gute Planung ist alles

Anfangs habe ich noch am Wochenende riesengroße Portionen gekocht und die dann portionsweise eingefroren, damit ich immer etwas konformes zu Essen zu Hause habe. Ich sag nur: Fehlende Planung. Ausreden hatten dadurch keine Chance, denn es war ja wirklich immer etwas konformes zu Essen da. Es musste nur noch aufgewärmt werden. Das Vorkochen mache ich jetzt aber nicht mehr, da wir eben immer frisch kochen.

Wir machen uns noch immer jeden Samstag gemeinsam einen Plan, was wir am Wochenende essen wollen. Am Wochenende probieren wir noch immer ab und an mal neue Rezepte aus, aber nicht immer. In der Woche gibt es keine Experimente, da greifen wir auf bekanntes und bewährtes zurück. Wenn wir dann unseren Plan schreiben, erstellen wir auch gleich zusammen den Einkaufszettel für nahezu die gesamte Woche, da ich wochentags kaum Zeit habe, stressfrei einkaufen zu gehen.

Raus aus der Komfortzone

Die ketogene Ernährung und die gesamte Veränderung, die ich dadurch durchlebt habe, hat mir dabei geholfen, mein selbst erschaffenes Schneckenhaus wieder verlassen zu können. Es ist noch da, zur Sicherheit, man weiß ja nie … aber ich komme da auch immer öfter raus. 

Mancher kann sich das vielleicht nicht wirklich vorstellen, doch ich habe tatsächlich in den letzten 10 Jahren wie ein Einzelgänger gelebt. Ich war froh, wenn ich die Tür meiner Wohnung zumachen konnte und meine Ruhe hatte. Besuch hatte ich nie, und ich fand das auch immer gut so. Ich brauchte meine Ruhe. Jetzt weiß ich, das gehörte zu diesem ganzen Prozess mit dazu.

Mein Blog ist mein Weg, meine Gedanken zu sortieren

Anfang 2016 gab es den ersten zaghaften Schritt, und ich habe diesen Blog hier erstellt. Da dachte ich noch, das hier würde eh alles niemand lesen. Bei jedem Artikel war ich unsicher. Schreibst Du das jetzt, oder schreibst Du das jetzt nicht? Oh Gott, was werden die Leute nur denken? Was, wenn das Kollegen lesen? Oder vielleicht sogar Dein Chef? Jetzt ist das anders. Jetzt denke ich nicht mehr darüber nach was andere denken, sondern was ich denke. Möchte ich, dass das jemand liest? Gefällt es mir selbst? Denn wenn es mir gefällt, wird es auch jemanden auf meiner Wellenlänge geben, dem es ebenso gefällt. Und alle anderen … tja, das hier alles muss nicht jedem gefallen 🙂 

Auch Abgrenzung will gelernt sein 🙂

Kurz darauf habe ich meine Facebook-Gruppe gegründet, für die ich wirklich außerordentlich dankbar bin. Es war nicht immer leicht, und ich bin dort durchaus auch ab und an an meine Grenzen geraten, doch auch daraus habe ich gelernt. Wo meine Grenzen sind, und wie ich mich abgrenze. Das konnte ich bisher nämlich nie. Ich habe auch gelernt, die Themen anderer nicht mehr zu meinen zu machen, denn das sind sie (üblicherweise) nicht.

Anfang 2017 veröffentlichte ich dann das erste Mal etwas in einer Zeitschrift, meine Abnehmgeschichte wurde im LCHF-Magazin abgedruckt: Leseprobe LCHF Magazin 01/2017: Meine Abnehmgeschichte. Das war durchaus ein Schritt für mich. Einen Blog kann man löschen, Suchergebnisse in Google auch, Bilder auch. Doch etwas Gedrucktes, das bleibt.

Neue Menschen, neue Begegnungen, neue Herausforderungen

Ende März 2017 war es dann soweit, und das allererste Community-Treffen in Dresden fand statt. Ich war total aufgeregt, das weiß ich noch. Was ist wohl, wenn mich niemand mag? Zu diesem Zeitpunkt war ich noch so unsicher mit mir selbst, ein himmelweiter Unterschied zu dem Menschen, der ich jetzt bin. Seitdem folgten viele weitere Treffen, in Konstanz, Berlin, Nürnberg und Schwäbisch Hall. Ja, und für 2018 sind schon viele weitere Termine geplant! 

Bei diesen Treffen habe ich dann auch Ela kennengelernt, die in Zukunft auch hier im Blog schreiben wird. Das habe ich mir immer gewünscht, einfach nicht mehr ganz alleine zu sein. Ein schönes Gefühl! Schön, dass es Dich gibt, Ela! 

Im November habe ich mich dann zum ersten Mal zu einem Interview bereit erklärt. Kerstin Werners Fragen waren für mich nicht immer ganz leicht zu beantworten. Nachlesen kannst Du es hier: Trotz Lipödem 47 kg leichter | Gefühle zeigen erlaubt. Auch dieses Interview hat etwas mit mir gemacht. Siehe oben, beim Thema Selbstwahrnehmung. Bei allem was ich tue, höre ich in mich hinein und spüre, was das alles mit mir macht. Jedes Gespräch, jede Begegnung löst etwas aus, Gedanken, Gefühle, Veränderungen. Und manchmal weiß man plötzlich, jetzt ist es wieder Zeit, den nächsten Schritt zu gehen und etwas Neues zu wagen. Was das sein wird … lass Dich überraschen 🙂 

Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt

Auch ich habe schlechte Tage. Man soll bitte nicht glauben, das einfach nur durch Keto die Welt immer schön und glänzend ist. Das wäre dann tatsächlich zu viel verlangt von einer einfachen Ernährungsumstellung.

Es schwankt tatsächlich, mal mehr, mal weniger. Das liegt aber weniger an den körperlichen Veränderungen, sondern eher an dem Gesamtpaket meines Lebens, was mir da so widerfahren ist. Ich habe da schon noch einen Weg vor mir. Und doch weiß ich, dass ich schon sehr viel geschafft habe und noch sehr viel mehr schaffen werde. In jeglicher Hinsicht. 

Für 2018 habe ich mir nun auch ganz viel vorgenommen. Teilweise Dinge, die ich schon viel eher hätte machen sollen, die ich mich aber einfach nicht getraut habe. Oder wo ich darauf gewartet habe, dass jemand anderes eine Entscheidung für mich trifft. Sollte es Dir auch so gehen: Warte nicht, mach einfach! Was soll schon schief gehen? Wenn es nichts wird, hast Du auf jeden Fall wertvolle Erfahrungen gesammelt!

Alles in allem …

All das sind keine Veränderungen, die von jetzt auf gleich passieren. Es sind schleichende Prozesse, die einem im Alltag auch gar nicht so auffallen. Du unterhältst Dich mit jemandem über ein Thema, überlegst wie das so bei Dir war und plötzlich fällt Dir auf: Da hat sich etwas verändert! 

Oder Du stehst eines Tages vor dem Spiegel und in diesem Moment fällt Dir eine Veränderung auf, die sicherlich schon einige Tage oder Wochen da ist. Du hast sie nur noch nicht bemerkt.

Was ich für mich wichtig finde ist, diese Veränderungen immer positiv zu sehen, auch wenn es vielleicht „nur“ ein kleiner Schritt ist auf dem großen Weg zu was auch immer. Man darf nie vergessen, dass ein großer Erfolg immer eine Summe unendlich vieler kleiner Erfolge ist. 

Mir hat es tatsächlich sehr geholfen, hier in meinem Blog meine Gedanken niederzuschreiben. Wenn man etwas aufschreibt, verändert das schon vieles. Wenn man es dann veröffentlicht, ist das wie einen Strich unter etwas zu ziehen. Ich finde diesen Prozess sehr hilfreich und sehr wichtig. Daher biete ich Dir gerne an, meinen Blog als Plattform für Dich zu nutzen, gerne auch anonym! Hast Du Interesse? Dann schau mal hier … Deine Geschichte in meinem Blog. Ich freue mich, von Dir zu hören!

Wie geht es weiter?

Nun, eigentlich habe ich in diesen fünf Teilen schon über fast alles geschrieben. Was folgt dann noch morgen, am Weihnachtstag, im letzten Teil? Wir werden es sehen.

Hast Du noch weitere Fragen, die Du mir schon immer einmal stellen wolltest? Dann immer her damit, ich freue mich darauf! Vielleicht kann ich die Antworten darauf ja noch ergänzen  🙂

Ich wünsche Dir für morgen einen wunderschönen Weihnachtstag im Kreise Deiner Familie. Habt es ruhig und besinnlich, kommt zur Ruhe und genießt die Zeit. 

Alles Liebe, Karen

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Karen Wiltner
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