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5km Laufen – und einfach nur ankommen

Jetzt ist es schon wieder bald zwei Wochen her, dass ich mein erstes Lauf-Event hinter mir habe … und ich kam noch gar nicht dazu, davon zu berichten!

Das muss ich jetzt gleich nachholen, bevor ich es wieder ewig vor mir her schiebe. (Wie übrigens vieles derzeit … was das nur wieder zu bedeuten hat?)

Aufmerksame LeserInnen meines Blogs können sich vermutlich noch daran erinnern, dass ich mir am Anfang des Jahres das (für mich) große Ziel gesetzt habe, mein allererstes Laufevent über eine Distanz von 5km zu absolvieren. Egal welche Zeit, Ankommen ist alles. Am 1. Juni 2017 war es dann soweit, und ich startete zusammen mit 20.000 anderen Läufern zur REWE Team-Challenge durch Dresdens wunderschöne Innenstadt. 

Die Lauf-Vorbereitung

Die Vorbereitung für den Lauf war ziemlich gut geplant … ich habe dafür das auf meine Verhältnisse abgestimmte Laufprogramm meiner Polar-Uhr verwendet. Nur an der Ausführung des Planes haperte es etwas.

So war ich Anfang des Jahres ja zweimal ziemlich lange mit einer schweren Grippe außer Gefecht gesetzt, und ich habe jedes Mal brav auf meinen Puls und mein Herz gehört, und erst spät mit dem Training wieder angefangen. Ich wollte da nichts riskieren. Irgendwann kam dann auch noch fehlende Lust dazu. Ich kam nie wirklich so richtig in einen Trainingsrhythmus, der wirklich zu mir gepasst hätte und bei dem ich dieses supertolle Gefühl habe, von dem alle Läufer immer berichten. 

Oder ich bin einfach kein Läufertyp … 

In der Vorbereitung zum Lauf habe ich seit Januar 2017 insgesamt 130km in 37 Trainingseinheiten laufend hinter mich gebracht, manchmal auf dem Laufband, und manchmal im wunderschönen Großen Garten hier gleich um die Ecke. Außerdem bescheinigt mir meine Polar-Uhr, dass ich 21 zusätzliche Trainingseinheiten in 7,5h absolviert habe. Da war Krafttraining und Mobility Training (Stretching usw) dabei. Alles in allem habe ich knapp 31 Stunden für den Lauf trainiert … geplant war glaube ich in etwa das Doppelte … 

Aaaaaaaaber …. immerhin bin ich überhaupt gelaufen! Ich hab mich angemeldet und wenigstens ein bißchen trainiert … das ist mehr als ich letztes Jahr getan habe!

Versuche nicht besser zu sein als andere. Versuche besser zu sein, als du es gestern warst.

Meine Polar-Uhr prognostizierte mir auf Basis meiner Trainingseinheiten dann zuletzt eine Zeit für 5km von 55 Minuten. Daher blieb ich bei meinem Motto: Einfach ankommen!

Kurz vor dem Lauf

In der Woche des Laufes war es hier in Dresden mega heiß, so dass ich wirklich schon darüber nachdachte, die Teilnahme abzusagen. Mein Kopf wird so schon heiß vom Laufen, da brauche ich nicht auch noch Sonne von oben. 

Glücklicherweise hat das Wetter aber dann doch mitgespielt und es war nicht so brütend heiß wie zuerst befürchtet.

Die Tage vor dem Lauf habe ich dann auch nicht übermäßig viel trainiert, denn erstens war es heiß, und zweitens wollte ich nicht riskieren, zu viel zu trainieren. Das geht bei mir ja schnell, dass ich mal vor lauter Eifer mehr mache und vor allem schneller laufe, als ich eigentlich sollte. 🙁 

Am Tag des Laufes habe ich dann auch etwas früher Feierabend gemacht, um mich zu Hause noch in Ruhe vorbereiten zu können. 

Mein erster 5km-Lauf bei einem Event

Das hieß dann: Nicht so viel essen, nicht dass da während des Laufes ein Unglück passiert … ein bisschen was trinken, aber auch nicht zu viel, denn auch das muss man ja mit sich rumschleppen 🙂 

Und ansonsten: Füße hoch, entspannen, am besten nicht an den Lauf denken …  Sonst hätte ich den wirklich noch abgesagt 😀 

Da die Innenstadt für den Lauf gesperrt wurde, fuhren nun auch nicht so viele Straßenbahnen, also ging es für mich bereits gegen 18 Uhr los. Ich fuhr in die Innenstadt, um dort noch ein bißchen rumzulaufen, vielleicht ein paar bekannte Gesichter zu treffen und dann 19:40 Uhr zu unserem Foto-Treffpunkt da zu sein. 

Und was soll ich sagen … Dort waren einfach überall wahnsinnig viele Leute! Ich dachte mir: „Und die wollen dann alle gleichzeitig laufen? Na das kann ja heiter werden!“

Meine Startzeit war 20:00 Uhr … doch 20:00 Uhr ging es noch nicht wirklich los, schließlich wollten ja noch ein paar mehr tausend Läufer zur gleichen Zeit starten … Etwa 10 Minuten später machte ich dann doch endlich den ersten Schritt über die Startlinie – es ging also los.

Ich erinnerte mich an die Tipps, die ich auf Facebook vorher noch bekam: Nicht so schnell loslaufen, immer im eigenen Tempo, sich nicht von den anderen mitziehen lassen, sonst ist man zu schnell ausgepowert … Und das half mir sehr, auch wenn das gar nicht so leicht umzusetzen war. Man kann sich vielleicht vorstellen: Wenn da mehrere tausend Läufer gleichzeitig loslaufen, alle mit anderen Geschwindigkeiten, und fast alle schneller als ich … das wurde ein ganz schönes Gedränge und Geschubse. 

Und so ging das dann leider die ganze Zeit … dauernd kam jemand von hinten, schubste etwas, damit er irgendwie an mir vorbei kam. Dabei habe ich mich beim Laufen schon extra am rechten Fahrbahnrand orientiert … Das fand ich echt unschön, und das hat mich wirklich sehr geärgert. Für mich als Anfänger stört sowas total den Laufrhythmus, und es war teilweise sogar so schlimm, dass ich fast aufhören wollte. 

Aber … ich bin weitergelaufen … immer weiter und immer weiter.  Schließlich wollte ich ja nur eins: Einfach ankommen!

Zieleinlauf

Nach 4km und einem kurzen Blick auf die Uhr habe ich dann doch noch mal ein kleines mini-bißchen schneller gemacht. Meine Herzfrequenz war bei 190, da ging noch was 😀

Ich hatte noch einen Kilometer zu laufen … am Straßenrand standen jetzt Trommler, und auch kleine Kinder, die gerne abklatschen wollten. Zuschauer, die jubelten – wenn auch sicher nicht wegen mir, aber das gab trotzdem ein gutes Gefühl und spornte an, auf den letzten Metern jetzt doch noch einmal alles zu geben.

Und dann … noch einmal ums Stadion herum, die letzte Kurve, und der Einlauf ins Ziel … 

GESCHAFFT!

Und … ich bin tatsächlich in weniger als 45 Minuten gelaufen. nämlich ganz genau 44:54min 🙂 

Das ist schon cool, irgendwie. Also für mich, die ich doch vor drei Jahren schon nach 100 Metern ein Sauerstoffzelt gebraucht hätte, die sowieso viel zu wenig trainiert hat und … naja. 

Das Stadion war voller Menschen, es war übervoll, laut … und ich war völlig k.o. Ich suchte dann mit meinen Kolleginnen noch etwas zu trinken, wir holten uns unsere Medaillen ab, und dann ging es ganz schnell mit der Straßenbahn wieder nach Hause. Ich wollte einfach nur noch ins Bett.

Was mir dann auf dem Nachhauseweg so durch den Kopf ging … Viele erzählen ja von so einem tollen Gefühl, das man beim Zieleinlauf hat. Ich hatte das nicht, ich war zeitweise einfach nur noch genervt. Von den vielen Leuten, die egoistisch rumschubsten, nur um eine tolle Zeit zu laufen, von den vielen Leuten im Stadion … überhaupt war alles einfach nur zu viel.

Am Tag danach stellte sich eine gewisse Zufriedenheit ein. Okay, auch ein bißchen Stolz. Denn immerhin hab ich das durchgezogen … Auch wenn ich unter den letzten 100 Frauen im Starterfeld bin … egal, ich bin gelaufen, nicht stehengeblieben, hab nicht aufgehört, sondern bin unter 45 Minuten angekommen!

Meine Erkenntnis

Ja, was nehme ich mir davon mit?

So schnell werde ich bei so einem Laufevent wohl nicht wieder mitmachen. Das ist einfach nichts für mich. Ich bin kein Typ, der irgendwelchen Zeiten hinterherhetzen will, wenn, dann laufe ich weil es Spaß macht. Und der wurde mir tatsächlich erstmal wieder genommen.

Wenn mir jemand vor Jahren gesagt hätte, dass ich irgendwann mal 5km am Stück laufen würde, ohne zwischendrin stehen zu bleiben … den hätte ich für verrückt erklärt. Und wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mal zu einer Veranstaltung gehe, dann sowieso. Man sollte also niemals nie sagen. Man kann so viele Dinge schaffen, die man früher nie für möglich gehalten hätte. 

So ist das mit ganz vielen Dingen im Leben.

Ja, darauf bin ich dann doch mächtig stolz. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und hab es einfach durchgezogen!

… aber hoffentlich so schnell nicht wieder 😉 

Noch eine weitere Erkenntnis … das Laufprogramm von Polar ist schon echt gut durchdacht, auch wenn es anfangs viel zu leicht vorkommt. Doch das ist es im Endeffekt gar nicht, denn wichtig ist nicht, dass man vielleicht 1x pro Woche echt hart trainiert, sondern eher, dass man mehrmals pro Woche easy und effizient trainiert. DAS umzusetzen, also wirklich eine Regelmäßigkeit da reinzubekommen, wird vermutlich immer meine größte Herausforderung bleiben. Zumindest so lange, wie ich mich immer wieder alleine dazu motivieren und antreiben muss. 

Vielleicht sollte ich doch mal irgendwann einen Personal Trainer engagieren …

Wie geht es weiter?

Anfang des Jahres hatte ich mir auch vorgenommen, den Sport in meinem Alltag Routine werden zu lassen, und idealerweise schon gleich früh am Tag damit zu beginnen. Eine Weile ging das ganz gut, doch früh 5:00 Uhr Sport zu machen passt dann doch auf Dauer nicht so gut zu meinem Biorhythmus. Ich bin ja eher der Spätaufsteher und Spät-Ins-Bett-Geher.

Aktuell mache ich noch Pause von allem, was mit Sport zu tun hat, will erstmal viele andere Dinge aufarbeiten, die hier so liegengeblieben sind, und dann geht es sicherlich auch sportlich weiter. Der Urlaub steht ja auch bald an. 

Ein Ziel hab ich erreicht, an der Routine muss ich noch arbeiten.

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Karen Wiltner
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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Simone Fischer

    Ich bin dieses Jahr zum 1. Mal im Oberelbe Marathon 10 km gelaufen. Und von 1100 Teilnehmern bin ich als 4. letzte ins Ziel. 🙂

    1. Karen W.

      Wow, super dass Du mitgelaufen bist!
      Ich hab das Laufen erstmal wieder ad acta gelegt … vielleicht ab und an mal ne halbe Stunde, aber schneller bin ich da noch nicht geworden. Bei mir steht jetzt erstmal etwas Muskelaufbau auf dem Programm 🙂
      Liebe Grüße, Karen

  2. Bea

    Geschafft ist geschafft! Glückwunsch! ?

  3. SuMu

    Herzlichen Glückwunsch, Laufen war und ist auch nicht so mein Ding 😉 – aber ich habe vor ein paar Tagen damit angefangen (nach 22 Jahren) und heute meinen 4. Waldlauf geschafft. Ich hoffe, ich kann da dran bleiben.

    1. Karen W.

      Ganz lieben Dank! 🙂
      Das mit dem Hoffen ist immer so eine Sache … das habe ich nun auch festgestellt. Wenn man etwas „nur“ hofft, hält man sich immer diese eine kleine Hintertür offen, wenn es nicht funktioniert. Wie beim Rauchen aufhören.
      „Nicht hoffen, einfach machen!“ – sollte die Devise sein. Ein bißchen tue ich mich da auch noch schwer, vielleicht fehlt einfach noch der richtige Grund, die richtige Motivation, das richtige Ziel?

      Wir könnten uns ja gegenseitig anspornen … 🙂

      Ganz liebe Grüße, Karen

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