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Emotionales Essen, Trauma, alte Familienmuster: Warum Keto allein nicht reicht

  • Beitrag zuletzt geändert am:7. Mai 2025
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  • Lesedauer:12 min Lesezeit

Emotionales Essen ist oft der unsichtbare Block, der viele Frauen auf ihrem Keto-Weg ausbremst. Als Coachin begleite ich viele Frauen, die wegen ketogener Ernährung zu mir kommen. Sie wollen Gewicht verlieren, ihr Essverhalten verändern, mehr Energie spüren, sich in ihrem Körper wohler fühlen. Doch oft zeigt sich im Coaching: Es geht nicht nur ums Essen. Es geht um viel mehr.
Fast alle Klientinnen, die zu mir kommen, bringen Themen mit, die ich selbst durchlebt habe – auch dieses hier.

Persönlicher Hinweis

In diesem Artikel spreche ich über tiefe, emotionale Themen wie alte Familienmuster, Gaslighting und Verletzungen, die wir oft lange mit uns tragen. Wenn dich das berührt, lies bitte mit Achtsamkeit. Du darfst jederzeit innehalten, atmen, Pause machen. Dein Wohlgefühl und deine Sicherheit ist wichtiger als jedes Wort hier.

Wenn eine Nachricht alte Wunden berührt

Vor einigen Tagen kam eine Klientin zu mir, die mir erzählte, wie sie plötzlich wieder in alte Muster zurückgefallen war. Sie hatte vorher konsequent ihre Ernährung umgestellt, fühlte sich stark, klar, selbstbewusst. Doch dann kam eine Nachricht – von jemandem aus ihrer Familie. Jemand, der vor Jahren selbst mit viel Drama den Kontakt abgebrochen hatte.

Und plötzlich war sie wieder verunsichert. Fing an, zu viel zu essen. Verlor die Motivation, sich um sich selbst zu kümmern. Hielt sich nicht mehr an das, was ihr eigentlich guttat.

Sie sagte zu mir: „Ich weiß gar nicht, warum mich das so trifft. Ich dachte, ich wäre da längst drüber hinweg.“

Ich kenne diesen Moment gut.
Auch in meinem eigenen Leben gab es Nachrichten, Begegnungen oder Situationen, die etwas Altes in mir berührt haben – obwohl ich dachte, ich hätte es längst verarbeitet.
Und plötzlich stand ich da: unsicher, verletzt, aus dem Gleichgewicht.
Das macht mich als Coachin besonders achtsam – weil ich weiß, wie tief diese Dynamiken wirken können.

Die leisen Botschaften zwischen den Zeilen

Die Nachricht, von der meine Klientin sprach, war freundlich formuliert, fast liebevoll, als wolle sie Brücken bauen. Doch zwischen den Zeilen war spürbar: Hier wird keine Verantwortung übernommen. Kein Wort über das, was damals wehgetan hatte.
Keine Frage nach ihrer Sicht.
Nur ein unterschwelliges Signal: „Ich reiche dir die Hand – aber bitte ohne, dass wir anschauen, was war.“
Und noch tiefer verborgen: die nicht ausgesprochene, aber gefühlte Erwartung, „Bitte sei so, wie du früher warst. So, wie ich dich haben will.“

Das ist die Art emotionaler Manipulation, die so schwer zu erkennen ist. Weil sie weich verpackt kommt, ohne offene Angriffe, ohne böse Worte. Und doch erzeugt sie Druck.
Weil sie suggeriert: „Ich bin die Versöhnliche – bist du es jetzt auch? An mir liegt es ja nicht, wenn wir keinen Kontakt haben.“

Wenn Gaslighting alte Stimmen aktiviert

Wir haben gemeinsam hingeschaut. Und was wir entdeckt haben, ist etwas, das ich bei so vielen Frauen sehe – und auch aus meinem eigenen Leben kenne:
Es geht nicht um die Nachricht an sich. Es geht um das, was sie in uns berührt und aktiviert. Die alten Stimmen, die alten Zweifel, das alte Gaslighting:
„Vielleicht bist du zu empfindlich. Vielleicht bist du undankbar. Vielleicht hast du es dir nur eingebildet.“

Diese Stimme sitzt tief. Sie fragt: „War es wirklich so schlimm? Habe ich übertrieben?“
Und oft, selbst wenn heute niemand mehr aktiv diese Dinge sagt, hören wir sie in uns weiter.
Das ist eine der subtilsten Folgen von Gaslighting: Wir übernehmen das Muster, uns selbst infrage zu stellen.

Wir wiederholen die alten Botschaften in unserem Kopf.
Man spricht hier auch von „Selbst-Gaslighting“ – wenn wir beginnen, unsere eigenen Gefühle und Wahrnehmungen kleinzureden, als wäre das automatisch die „reife“ oder „objektive“ Sichtweise.
Aber in Wahrheit ist es oft nur die innere Wiederholung dessen, was wir gelernt haben.

Was bedeutet eigentlich Gaslighting und emotionales Trauma?

Gaslighting bedeutet, dass dir wiederholt vermittelt wird, dass deine Wahrnehmung nicht stimmt.
Sätze wie: „Das hast du dir nur eingebildet.“ oder „So war das doch gar nicht.“ können dich so verunsichern, dass du dir selbst immer weniger vertraust.

Besonders in Familien, in Beziehungen oder nahen Systemen (Schule, Beruf) kann das über Jahre tiefe Spuren hinterlassen.

Und irgendwann brauchst du niemanden mehr, der diese Sätze sagt – du hast sie in deinem Kopf verankert.
Du beginnst, dich selbst infrage zu stellen.
Dieses Selbst-Gaslighting ist ein Schutzmechanismus, der dir einmal geholfen hat, dich anzupassen – aber der dich heute oft davon abhält, dir selbst zu glauben.

Emotionales Trauma entsteht nicht nur durch große, offensichtliche Ereignisse.
Und genau hier liegt der Kern: Trauma bedeutet nicht immer, dass etwas Schlimmes passiert ist. Trauma bedeutet oft, dass Wichtiges NICHT passiert ist.

Dass niemand gefragt hat: „Wie geht es dir wirklich?“ Dass niemand deine innere Welt gesehen hat.
Dass du gelernt hast, dich klein zu machen, um dazuzugehören. Dass über lange Zeit etwas gefehlt hat: echte Zuwendung, emotionale Sicherheit, das Gefühl, mit deinen Gefühlen willkommen und sicher zu sein.

Es hinterlässt Spuren, die oft erst Jahre später spürbar werden – zum Beispiel als innere Blockaden, Unsicherheiten oder Muster, die dich in deinem Leben heute noch beeinflussen.

👉 Wenn du mehr darüber lesen möchtest:

Warum Keto hier ein stabiler Anker sein kann

In solchen Momenten – wenn alte Muster, alte Stimmen, alte Wunden aufbrechen – kann es leicht passieren, dass wir uns selbst verlieren. Wir greifen zu Essen, zu alten Strategien, wir fallen zurück in ein Gefühl der Ohnmacht.

Hier kann die ketogene Ernährung ein stabilisierender Anker sein.
Nicht, weil Keto alles „heilt“ – sondern weil es dir hilft, dich körperlich zu stärken, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, Energie zu bewahren und dich nicht auch noch durch Essen zusätzlich zu destabilisieren.
Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, dir eine Basis zu geben, auf der du emotional arbeiten kannst.
Das ist auch der Grund, warum ich Ernährung und Coaching verbinde – weil es zusammen wirkt.

Blockaden sind alte Schutzmechanismen

Diese Klientin hat verstanden, dass ihre Blockade kein Zeichen von Schwäche ist. Sondern ein alter Schutzmechanismus. Dass ihr emotionales Essen kein Versagen ist. Sondern eine Übersetzung ihrer inneren Not.

Und sie hat verstanden: Sie darf weiterleben. Weiter sprechen, glücklich sein, lachen, und auch lieben. Auch wenn sie noch mitten im Prozess ist. Auch wenn es noch weh tut. Immer mal wieder. Auch wenn sie noch nicht alles aufgearbeitet hat, und das vielleicht auch nie vollständig der Fall sein wird.

Übung für dich: Wenn alte Stimmen laut werden

💜 Schritt 1: Finde einen ruhigen Moment.
Schließe die Augen. Atme tief ein und aus. Spüre deinen Körper. Sag dir: „Ich bin hier. Ich bin sicher.“

💜 Schritt 2: Visualisiere ein altes Buch.
Es enthält Sätze wie: „Du bist zu empfindlich.“ „Du bist schwierig.“ Stell dir vor, wie du dieses Buch sanft zuklappst – ohne Wut, einfach mit dem Gefühl: „Ich muss diese Geschichten nicht mehr lesen.“

💜 Schritt 3: Reframing.
Leg die Hand aufs Herz. Sag dir: „Ich bin feinfühlig. Ich bin klar. Ich bin ehrlich. Ich bin gut, so wie ich bin.“ Spür, wie diese Worte in dir nachklingen.

💜 Schritt 4: Sanftes Ankern.
Frag dich:

  • Wo darf ich mir heute erlauben, nicht perfekt zu sein?
  • Wo darf ich mir vertrauen?
  • Was möchte ich ab heute neu für mich wählen?

Dein nächster Schritt

Vielleicht kennst du das auch. Vielleicht bist du auch schon mal zurückgefallen in alte Muster, sobald ein alter Kontakt wieder aufgetaucht ist oder dich etwas anderes „getriggert“ hat. Vielleicht hast du dann auch diese Stimme im Kopf, die sagt: „Vielleicht hast du übertrieben. Vielleicht bist du zu hart.“

Dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht falsch. Du bist nicht zu hart. Du bist nicht undankbar. Du bist klar. Du bist ehrlich. Du bist auf einem Weg, der dich zu dir selbst zurückführt.

Und genau hier beginnt echte Veränderung. Nicht nur auf dem Teller. Sondern in deinem Innersten.

Ich lade dich ein

Wenn du merkst, dass diese Themen auch in deinem Leben wirken – dass emotionale Muster dich zurückhalten, dass Essen oft mehr als nur Hunger ist, dass alte Familiengeschichten dich blockieren – dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Es geht so vielen Menschen so, und wir dürfen anfangen, offener darüber zu sprechen, damit es für uns alle einfacher wird.

In meinen Coachings schaffen wir einen Raum, in dem du sanft, klar und achtsam an diese Themen herangehen kannst. Ohne Druck. Ohne „Du musst“. Sondern mit dem Wissen: Du darfst dich wiederfinden. Du darfst du selbst sein.

💜 Dein nächster Schritt:
Wenn du dich hier wiedererkennst, lade ich dich herzlich ein:
🌿 Schreib mir in den Kommentaren, ob du solche alten Muster kennst.
🌿 Melde dich für mein Coaching, wenn du gemeinsam hinschauen willst.
🌿 Stöbere auf dem Blog und finde weitere Impulse, die dich stärken.

Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ich bin hier. Ich sehe dich. Ich begleite dich gern.

Danke, dass du hier bist. 💜

Alles Liebe, Karen
Karen Wiltner
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