Auch ich sage es ziemlich oft … „Hör auf Deinen Körper! Der weiß sehr genau, was für Dich am besten ist!“. Und dann erinnere ich mich an frühere Zeiten, als ich selbst nicht wirklich wusste, wie das eigentlich geht. Was muss man tun, wenn man auf seinen Körper hören soll? Wie geht das? Redet der wirklich mit mir und ich versteh es nur nicht?
Noch bis vor zwei Jahren etwa litt ich an einer Eßstörung. Binge Eating. Ich habe gegessen, bis mir alles weh tat, ich konnte es nicht steuern, es war wie ein Zwang. Ich hatte die Kontrolle darüber verloren. Wie soll man da wissen, wie man auf seinen Körper hört?
Als ich mit der ketogenen Ernährung anfing, hatte ich diese Eßstörung noch immer. Ich habe manchmal regelrecht gefressen, nur war es dann eben ketogen, und für mein Gewicht eher gut als kontraproduktiv. Und doch fühlte es sich nicht wirklich gut an. Ich schämte mich weiter dafür, dass ich das einfach nicht in den Griff bekam.
Von allen Seiten – ganz besonders im Internet in allen möglichen Facebook-Gruppen – bekam ich Tipps und Ratschläge. Mach das so, oder mach das so. Kein Wunder, wenn das bei Dir nicht klappt, wenn Du X und Y tust, und nicht Z!
Verunsicherung durch unterschiedliche Informationen
Meine Ärzte sagten alle, so viel Fett wäre ungesund, und ich würde damit alles nur noch schlimmer machen. Ich fand Zeitungsartikel, in denen die schlimmsten Horrorgeschichten über ein Leben mit so viel Fett standen. All das verunsicherte mich noch mehr und führte dazu, dass ich noch mehr gegessen habe. Ich hatte das Gefühl, egal was ich tue, es wird eh falsch sein. Ich war total verunsichert.
Die ketogene Ernährung tat mir jedoch rein körperlich gut, das merkte ich sehr schnell. Die Fressattacken blieben, waren jedoch (fast) immer ketogen, wenn auch nicht wirklich gesund. Mascarpone, Sahne und Co in Massen ist zwar ketogen, aber noch lange nicht gesund.
Und so kam es, dass ich alleine durch die Ernährung doch mit der Zeit klarer wurde im Kopf, und mein Körper sich vor allem irgendwann weigerte, so viel essen zu wollen – eine wunderbare Nebenwirkung der ketogenen Ernährung, von der ich bis dahin nicht mal etwas wusste. Etwa nach einem halben Jahr war da wirklich dieser Zeitpunkt, wo ich nicht mehr so viel essen konnte, und wenn ich es noch so sehr gewollt hätte. Ich konnte nichts mehr runterschlucken. Es ging nicht mehr.
Die härteste Herausforderung
Darüber habe ich mich auf der einen Seite sehr gefreut, auf der anderen Seite war es auch sehr schrecklich. Denn plötzlich konnte ich mit meinem Verhalten nicht mehr vor meinen Problemen davonlaufen. Ich musste mich mit mir selbst beschäftigen …. und das war die härteste Herausforderung überhaupt.
Wie ich gerne sage: Die ketogene Ernährung hat die Nebenwirkung, dass sie alles zu Tage bringt, worum Du Dich noch kümmern solltest. Sowohl körperlich, als auch seelisch.
Und zu diesem Zeitpunkt war es auch, dass ich langsam wieder lernte was es heißt, auf den eigenen Körper zu hören.
Unser ganzes Leben lang hören wir auf das, was andere uns sagen. Eltern, Lehrer, Freunde, Kollegen, Ärzte, Psychologen … wir haben Respekt und denken „wird schon stimmen, wenn die das sagen!“. Wir passen uns an, und machen alles so wie die anderen sagen. So, wie das heutzutage auch bei den vielen Challenges läuft. Wenn gesagt wird, Intermittierendes Fasten ist perfekt zum Abnehmen, rennen viele los und probieren sich am intermittierenden Fasten. Ganz egal, ob man sich damit gut fühlt oder nicht. Wenn gesagt wird, man müsse unbedingt ein hohes Kaloriendefizit haben zum Abnehmen, dann wird gehungert bis zum Umfallen, nur um abzunehmen. Ob man dabei krank wird, interessiert erstmal nicht. Hauptsache, die Waage zeigt weniger an.
Woran erkennt man, das etwas für uns nicht gut ist?
Man bekommt gesagt, man müsse mindestens 2-3 Liter pro Tag trinken, egal ob man eigentlich Durst hat oder nicht. Weißt Du eigentlich woran man erkennt, dass man keinen Durst mehr hat? Es fällt einem schwer, den kleinen Schluck Wasser wirklich herunterzuschlucken. Das Gehirn will den Schluckreflex verhindern. Wenn man dieses Zeichen kennt, kann man auch auf seinen Körper hören. Doch wer sagt einem heutzutage schon so etwas?
So ähnlich ist das auch mit dem Essen. Wenn man beim Essen Herzrasen bekommt, oder so ein komisches, unangenehmes Gefühl im Mund, oder wenn man übel anfängt mit schwitzen beim Essen, dann passt dem Körper was nicht. Gleiches gilt, wenn man nach dem Essen hundemüde wird – das altbekannte „Suppenkoma“. Der Körper reagiert auf alles sofort, wir haben nur verlernt, diese minikleinen Anzeichen auch wahrzunehmen, oder wenn wir sie wahrnehmen, auch darauf zu reagieren.
Als Übergewichtige und auch Eßgestörte hat man auch dieses Gefühl für die richtigen Nahrungsmengen verloren. Man spürt nicht mehr, wann man eigentlich satt ist. Man spürt nicht mehr, was gut für einen ist und was nicht, und merkt damit nicht, was der Körper eigentlich braucht. Wir verwechseln ständig Appetit mit Hunger.
Intuitiv und bewusst essen
Auf seinen Körper zu hören und damit intuitiv zu essen heißt, bewusst zu essen. Dafür muss man sich Zeit nehmen, darf nicht in Eile essen, und muss mit Wohlwollen in sich hineinhören. Bei allem, was man isst, trinkt oder tut, kann man sich fragen: Brauche ich das wirklich? Tut mir das gut? Wie geht es mir damit? Will ich das wirklich?
Es geht also nicht darum, sich mit der exakt richtigen Menge an Kalorien vollzustopfen, egal ob es geschmeckt hat oder nicht. Wenn man sich satt, aber nicht überfressen fühlt, und noch dazu das richtige gegessen hat, ist es egal, ob es zu viele oder zu wenige Kalorien waren. Die kann man eh nur im Labor exakt bestimmen, nicht mit der Küchenwaage.
Es geht darum, das zu essen, was einem schmeckt, und was einem gut tut. Und zwar dann, wenn man Hunger hat. Gleichzeitig gilt es zu hinterfragen, ob der Körper nicht vielleicht noch ein anderes Bedürfnis hat, welche auch ich gerne mit Essen gestillt habe. Das sind zum Beispiel Bedürfnisse nach Nähe, Liebe oder Mitgefühl. Diese Bedürfnisse sind es auch oft, die uns rückfällig werden lassen, wenn es irgendwo Süßigkeiten, Torten oder Kuchen gibt.
Lernen, auf den Körper zu hören
Wenn wir uns dessen bewusst werden, dass das alles so ist, können wir lernen, auf den Körper zu hören. Wenn es dieses Bedürfnis nach Nähe gibt, können wir überlegen, welches andere Mittel uns zur Verfügung steht – außer dem Griff zu unkonformen Süßigkeiten, Pizza oder Pasta. Wir können uns überlegen, dann vielleicht eine Freundin anzurufen, oder mit dem Partner oder dem Kind zu kuscheln. Oder einfach in der Facebook-Gruppe darüber zu schreiben. Das hat mir immer sehr geholfen – so wie auch dieser Blog hier. Es heißt nicht umsonst „sich etwas von der Seele schreiben“.
Hunger hat auch immer etwas mit uns, unserer Vergangenheit und unserem sozialen Umfeld zu tun. Sehen wir anderen Menschen beim Essen zu, bekommen wir Hunger. Das ist genau wie beim Gähnen. Wenn wir uns an unsere Lieblingsspeise aus unserer Kindheit erinnern, sehnen wir uns danach. Wir bekommen auch Hunger aus Langeweile, oder wenn wir gefrustet sind. Oder auch einfach nur aus Gewohnheit, beim Fernsehen, oder auch in der Einkaufsstraße. Und wenn wir mit jemandem in einem Restaurant essen gehen, und derjenige bestellt ein Dessert, möchten wir auch eines, auch wenn wir gar keinen Hunger mehr haben.
Achtsamkeit und Selbstreflektion
Du siehst, das ist alles andere als einfach. Aber es ist nicht unmöglich. Was es braucht, ist ständige Aufmerksamkeit, eine gute Achtsamkeit für sich und seinen Körper. Eine gute Selbstreflektion um zu schauen, was da gerade im Kopf oder Körper passiert. Und Geduld, jede Menge Geduld.
Es gilt, zu hinterfragen. Habe ich wirklich Hunger, oder ist es vielleicht Durst? Habe ich Langeweile, oder ist das gerade eine Situation der Gewohnheit? Will ich mich nur Ablenken, oder gar für etwas belohnen? Habe ich großen Hunger, oder nur kleinen Hunger? Will ich gerade essen, weil ich in Gesellschaft bin, oder weil gerade jemand meint, das würde glücklich machen?
Und: Was will ich eigentlich essen? Wirklich etwas süßes? Oder soll es nur saftig sein, und nicht süß? Vielleicht ist es doch eher Durst?
Es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Ganz ehrlich. Ich war anfangs oft frustriert, weil ich oft das Gefühl hatte, meinen Körper wieder nicht richtig verstanden zu haben. Doch mit der Zeit und im Laufe der Jahre wurde das immer besser.
Die Ernährungsindustrie und ketogene Ernährung
Die Ernährungsindustrie macht auch vor der ketogenen Ernährung nicht halt, das solltest Du wissen. Höre nicht auf das, was andere sagen, sondern höre auf Dich. Auch die ketogene Ernährungsindustrie ködert mit Werbung, mit Abnahme von x kg in y Wochen. Doch Du hast Deinen eigenen Kopf!
Probiere gerne mal Neues. Lebensmittel, die Du sonst nie gerne gegessen hast. Der Geschmack verändert sich, so wie sich das Denken um die Ernährung ändert.
Sämtliche Challenges, bei denen das Essen lange im Voraus (von anderen!) geplant wird, mögen schön und gut sein. Doch es ist die Planung von jemand anderem. Iss, worauf Du Appetit hast und entscheide lieber spontan und nicht nach Plan. Nimm solche Challenges vielleicht als Anregung, aber nicht als Dogma. Ja, es ist schwer, wenn man sich nie mit sowas selbst beschäftigt hat. Aber wenn Du es wirklich schaffen und selbstbestimmt leben willst, dann geht es nur so. Ohne Challenges.
Eine Ernährungsumstellung ist ein Prozess
Gib Dir Zeit. Eine Ernährungsumstellung passiert nicht von heute auf morgen, ebenso wie man das mit der Achtsamkeit für sich selbst nicht von heute auf morgen hinbekommt. Es ist ein Prozess. Es wird Rückfälle geben. Die gehören dazu. Fehler sind dazu da, gemacht zu werden. Gib einfach nicht auf, Du schaffst das! Wenn ich faule Socke das hinbekommen habe, dann schafft das jede(r)!
Iss langsam, und schaue immer wieder, ob Du noch Hunger hast, oder gerade nur noch weiter isst, weil es gut schmeckt. Höre auf, wenn Du satt bist. Wenn das nicht immer gleich klappt – nicht so tragisch. Versuch es einfach weiter.
Und jetzt willst Du bestimmt noch wissen, wie es mir mit meiner Eßstörung geht? Nun, ich fühle mich ein wenig wie ein trockener Alkoholiker. Ich habe mich ziemlich im Griff, an manchen Tagen stelle ich fest, dass ich doch noch eher aus einem Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit heraus esse. Doch ich überfresse mich nicht mehr, denn das kann ich tatsächlich nicht mehr.
Die eigentlichen Probleme hinter der Eßstörung werde ich vermutlich nie komplett lösen können, doch das habe ich inzwischen akzeptiert. Meine Vergangenheit kann ich nicht ändern, aber meine Zukunft kann ich ändern. Und daran arbeite ich. Jeden Tag.
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Hi Karen, da hast du ja wieder mal eine Großbaustelle betreten. Mal ehrlich, wer nach einer langen Diätkarriere nicht unter Binge Eating leidet, der soll mir mal sagen, wie er das geschafft hat. Wenn das Gehirn ständig unterernährt wird, dann entwickelt es mit der Zeit Strategien, die benötigten Nährstoffe mit Gewalt einzufordern. Das heißt, die ganze Chemie wird sich so ausrichten, dass die Nahrungsbeschaffung das zentrale Thema wird. Dann wird, sobald ausreichend Nahrung da ist, eben gefuttert, was da Zeug hält – vielleicht ist ja morgen wieder Hungern angesagt, dann hat man wenigstens noch ein paar Reserven. Und wenn sich dieser Chemismus erst mal eingespielt hat, dann ist es sehr schwer, das wieder rückgängig zu machen.
Hinzu kommt noch, dass Essen und Trinken (Letzteres meistens mit Alkohol) in unserer Gesellschaft auch ein Teil unserer Kultur ist. Ob Straßenfest, Weihnachtsmarkt, Stadtbummel – ein Fresstempel neben dem anderen. Eine Vernissage ohne Imbiss, eine Geburtstagsfeier ohne Kaffee und Kuchen (mit nahtlosem Übergang zum Grillabend), ein Date ohne Dinner, eine Geschäftsanbahnung ohne Geschäftsessen (die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen) – geht gar nicht. Wenn du da die Nahrungsaufnahme verweigerst, weil du eigentlich satt bist, dann sagt dir dein Gefühl, dann gehörst du nicht dazu (vielleicht signalisieren es dir auch die anderen). Zumindest beim Stadtbummel behelfe mich damit, dass ich mir vorstelle, wie ich in der jeweiligen Gaststätte verzweifelt die Speisekarte nach etwas Ungiftigem abgrase, dann geht meine Motivation, dort reinzugehen, schon mal gegen Null. Bei den anderen Gelegenheiten muss man eben sorgfältig abwägen, ob die Wichtigkeit das Risiko wert ist und ob man ggf. so viel Tolerenz erwarten kann, dass man dort auch als Nicht-Esser akzeptiert wird.
Auch die schönste Zeit des Jahres kann man so organisieren, dass man konsequent auf Selbstverpflegung geht (Ferienwohnungen sind da ideal) und sich eine Gegend mit möglichst wenig Beton raussucht (z.B. Sächsische Schweiz). Dort kann man dann wandern oder radfahren von früh bis abends, ohne sich der Versuchung einer Fressbude auszuliefern. Und wenn der Körper gut an Fettverbrennung angepasst ist, braucht man ihn auch nicht mit Nahrung zu belästigen, solange er arbeiten will (ich war selber verblüfft, wie leicht die Beine laufen, wenn keine Verdauung dabei stört). Und wo es noch nicht so klappt, nimmt man sich halt was mit – irgendwann wird man’s nicht mehr brauchen.
Nun ja, meistens ist es schon gut, auf seinen Körper zu hören. Aber auch ein Körper ist lernfähig, und manchmal lernt er eben auch was Falsches. Dann ist es schon ganz nützlich, ihn sanft wieder in die richtige Richtung zu stupsen. Und wenn er sich dabei bocksbeinig zeigt (und das tut er nach einer Umstellung des Lebensstils anfangs öfter), dann ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt, dann versucht man’s eben später nochmal. Wäre doch jammerschade, wenn man schon bei der Ketogrippe alles hinschmeißen und sich wieder mit gesunder Mischkost vergiften würde, nur weil der Körper ein paar Tage braucht, um die Umstellung zu verkraften. Ich geb’s zu, machmal war ich schon ein bisschen gemein zu meinem Körper, hab gesagt, hier bin immer noch ich der Boss. Aber ich habe mir immer sehr gut überlegt, was ich tue, und das auch mit reichlich Wissen untermauert (lernen geht ja in Ketose besonders gut). Und heute ist mir mein Körper für vieles dankbar, was er anfangs gar nicht so prickelnd fand.
Mitunter ist es aber schon schwierig, die Signale seines Körpers richtig zu deuten. Wenn es dafür ein Wörterbuch gäbe, ich würde es sofort kaufen. Früher war ich z.B. ein Schokoholiker, dann habe ich angefangen, Magnesium zu nehmen, und kurze Zeit später habe ich erstaunt festgestellt, dass ich keinen Bock mehr auf Schokolade habe. Heute weiß ich, dass Schokoladengieper ein Signal der Körpers bei Magnesiummangel ist, aber drauf gekommen bin ich eigentlich durch Zufall. Auch das Durstgefühl ist mit einiger Vorsicht zu behandeln. Mit zunehmendem Alter lässt es nämlich immer mehr nach, und das geht so weit, dass etliche alte Menschen an Dehydrierung sterben, weil sie einfach vergessen haben zu trinken. Auch ich bin dazu übergegangen, immer eine Wasserflasche in Reichweite zu haben und sie auch konsequent zu benutzen. Und wenn ich dann beim Trinken einen ziemlichen Zug draufkriege, dann weiß ich, dass das eine gute Entscheidung war.
Eines kann ich allerdings blind unterschreiben: sich Zeit zu nehmen, das ist das Allerwichtigste im Leben – und das nicht nur beim Essen. Die allgemeine Hektik, das ist der permanente kollektive Fluchtmodus. Dabei werden massenweise Stresshormone ausgeschüttet, die das Gehirn vernebeln, die Glukoneogenese ankurbeln, das Insulin hochschießen lassen und mit der Zeit den ganzen Körper zerstören. Und was das Schlimmste ist: dieser Fluchtmodus ist auch noch hochansteckend, und es gibt kein Immunsystem dagegen. Wohl dem, der er gelernt hat, sich ab und zu mal aus diesem Irrsinn rauszukatapultieren und wieder zur Ruhe zu kommen (Aufmerksamkeitstraining ist ein gutes Mittel dafür). Oftmals hilft es schon enorm, sich den Tag nicht so vollzuhauen – sich bei jeder Verpflichtung zu überlegen, ob sie wirklich notwendig ist und wenn ja, ob man sie nicht auch verschieben oder delegieren kann. Dann hat man auch wieder einen Nerv dafür, sich was Leckeres zu Essen zu machen und es auch richtig zu genießen. Und die Kommunikation mit dem eigenen Körper, die kommt dann fast von allein.
Sonnige Grüße aus dem schönsten Weinort
der notorische Alkoholmuffel
Krümelkekskoch
Hallo, mein lieber Krümelkekskoch,
ich sag Dir, Großbaustellen hab ich noch genug … und ich denke da werde ich auch noch Stück für Stück drüber schreiben. Vieles weiß die Welt ja schon von mir, aber noch längst nicht alles. Und jetzt, wo ich die Möglichkeit habe und nutze, die Leserschaft zu beschränken, werde ich da vielleicht noch etwas offener drüber schreiben.
Das Binge Eating kam noch nicht einmal von meiner Diätkarriere. Vielleicht hat die ihren kleinen Teil dazu beigetragen, doch grundsätzlich ist das ein Resultat meiner Kindheit, meiner Erziehung, einfach meinem Leben. Um glücklich zu sein, gab es immer etwas Süßes …
Ich erinnere mich noch gut, dass ich anfangs tatsächlich Schwierigkeiten bei Geschäftsessen oder anderen Gelegenheiten hatte. Ich dachte immer, ich müsse mich rechtfertigen, und habe mich fast geschämt, anders zu essen als andere. Inzwischen gehe ich da ja sehr offen damit um, und wenn jemand fragt, zeig ich gerne mal Fotos. Da ist man dann entweder ganz schnell still oder sehr interessiert. Da gibt es beides.
Urlaub haben wir noch nie in einem Hotel gemacht, immer in einer Ferienwohnung mit Selbstverpflegung, das ist tatsächlich echt easy. Und wenn man sich im Kopf für die ketogene Ernährung entschieden hat auch dann, wenn man mal irgendwo essen geht. Man findet immer etwas passendes 🙂
Ich habe ja bereits einen Burnout hinter mir, und habe danach schmerzlich lernen müssen, wie der Körper durch diesen Stress zerstört wird. Inzwischen liebe ich es, an Wochenenden mal ganz konsequent nichts zu tun. Meinen Arbeitsplatz verlasse ich pünktlich und habe schon sehr, sehr lange auch zu Hause nicht mehr berufliche Mails gecheckt. Allein das entschleunigt das Leben ungemein. Und ich merke immer wieder, wie dankbar der Körper für all die kleinen Dinge ist.
Manchmal wäre ich froh, wenn ich all das schon in meiner Kindheit gelernt hätte.
Ebenfalls sonnige Grüße aus dem heute besonders strahlenden Dresden …
Alles Liebe, Karen