Heute ist Sonntag, ein „ganz normaler“ Sonntag im September 2023. Theoretisch wäre ich gerade mit meinem Wohnmobil unterwegs, praktisch habe ich für eine 2-tägige Weiterbildung einen kurzen Zwischenstopp in mein „Work & Travel“ eingelegt.
Ich sitze in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa, draussen sind es weit über 30 Grad, viel zu warm für mich, um etwas in der Natur zu unternehmen. Ich lausche leise der Musik, die im Hintergrund läuft. Es ist heilende Musik indianischer Schamanen, die mich, meine Gedanken und meinen Körper weich werden lassen.
Nach langer Zeit, so denke ich, ist es an der Zeit, wieder mehr von mir und meinem Leben preiszugeben. Dieser Wunsch wächst bereits seit einiger Zeit. Eigentlich ist das nicht richtig, denn der Wunsch war schon immer da, ich habe ihn nur aus vielen verschiedenen Gründen unterdrückt. Nun sitze ich also hier an meinem Notebook und schreibe die Gedanken auf, die mich beschäftigen und die ich mit dir teilen möchte. Ich lade Dich also ein auf eine Reise durch meine Gedankenwelt. Mach es Dir bequem!
Am Ende des letztens Jahres habe ich viel meditiert, und habe versucht zu erkennen, was dieses Jahr wohl für mich bringen würde. Ich fühlte, worum es in 2023 für mich gehen würde:
Entfaltung.
Und das ist es, was ich jetzt jeden Tag in irgendeiner Art und Weise staunend entdecke: wie sich diese Entfaltung im täglichen Leben in ganz kleinen Dingen zeigen kann, und dass Veränderung nicht aufgehalten werden kann, wenn man sie zulässt und nicht dagegen kämpft.
Auch wenn ich hier seit langem nicht mehr sehr aktiv war, erhalte ich nach wie vor viele Nachrichten auf den unterschiedlichsten Kanälen. Oftmals sind das Nachrichten wie „ich bewundere Dich, wie Du das alles geschafft hast, ich will das auch, was muss ich tun?“ … Ganz oft wird dann erwartet, dass ich ein Patentrezept habe, und ich sagen kann: „Tu dies und das, dann erreichst auch Du garantiert Dein Ziel, so wie ich!“, aber da ich ein ehrlicher Mensch bin, kann und werde ich das nicht sagen. Denn so einfach ist es leider nicht.
Jeder muss seinen eigenen Weg finden, so wie ich das insbesondere in den letzten Jahren aktiv für mich selbst getan habe.
Was ich aber tun kann: Dich an meinem Weg und meinen Gedanken dazu teilhaben lassen. Denn vielleicht ist da etwas dabei, was Du für Dich ausprobieren möchtest, was zu Deinem Leben passen könnte, oder woraus Du selbst eine ganz eigene Idee entwickelst, wie es anders besser für Dich passen könnte. Manchmal braucht es vielleicht nur den ersten Impuls, den ersten Gedanken und die indirekte Erlaubnis, einen Schritt weiter und „um die Ecke“ zu denken.
Der Austausch mit anderen Menschen macht mir einfach riesigen Spaß.
Wo stehe ich gerade mit mir selbst?
Mein Leben fühlt sich für mich gerade (im Großen und Ganzen) rundum perfekt an. Das bedeutet auf keinen Fall, dass es keine Herausforderungen mehr zu meistern gibt und jeden Tag alles nur Friede-Freude-Eierkuchen ist. Ganz im Gegenteil.
Ich bin mit mir selbst und mit meinem Leben glücklich, da sich meine Haltung zum Leben grundsätzlich geändert hat. Ich kann inzwischen von mir selbst glauben: „Ich bin okay, so wie ich bin“. Mit allen Ecken und Kanten, allen Stärken, Potentialen und schlummernden Ressourcen. Und das, obwohl ich wieder mehr als 20kg zugenommen habe, ich weiterhin Single bin und auch sonst sicherlich nicht alles das ist, was andere als „perfekt“ bezeichnen würden. Ich definiere mich nicht mehr über solche Dinge, es sind Nebensächlichkeiten.
Und ich habe auch eine Haltung entwickelt von „Ich bin okay, und Du bist auch okay“. Das ist inzwischen tief in meinem Wertesystem integriert, was auch bedeutet, dass es mit mir zu Konflikten kommt, sobald mir jemand suggerieren möchte, ich wäre nicht okay, so wie ich bin. (Passiert auch ab und an mal, sich dessen bewusst zu sein, ist super hilfreich)
Das Gefühl der Liebe
Ich habe inzwischen eine Referenzerfahrung dafür, was „Liebe“ für mich ist und wie sich das anfühlt. Und zwar nicht die Liebe zu einem anderen Menschen, sondern die tiefe Liebe zu mir selbst, dem Leben und der Verbundenheit mit allem, was ist. Dies mag für manche zu spirituell und esoterisch klingen, für mich ist es ein Teil dessen, was mich ausmacht. Dieses Gefühl der Liebe macht es möglich, das „Ich bin okay, so wie ich bin“ zu fühlen und auch wirklich zu glauben. Es ermöglicht, die tiefschwarze Angst vor der Zukunft von früher zu verwandeln in eine regenbogenfarbene Neugier auf alles, was vor mir liegt.
Habe ich mich früher für alles mögliche geschämt und schuldig gefühlt, insbesondere dafür, überhaupt auf dieser Welt zu sein und zu leben, so ist an diese Stelle jetzt tiefe Dankbarkeit und Demut getreten. Ich habe viel erlebt in meinem Leben, ich habe in vielen tiefen schwarzen Löchern gelebt. Diese habe ich nicht „weggemacht“, um nicht mehr hinsehen zu müssen. Ich habe mich mit allen Themen beschäftigt, viele Tränen vergossen (endlich!) und diese tiefen schwarzen Löcher mit dem goldenen Licht der Liebe gefüllt.
Kindliche Neugier auf das Leben
Oft gehe ich mit einer neu entdeckten kindlichen Neugier durchs Leben um zu schauen, was ich jetzt noch alles neu lernen kann. Ich habe viel über mich gelernt. Ich kann mich an die ersten 40 Jahre meines Lebens kaum erinnern, weil ich vermutlich bereits in frühester Kindheit entschieden habe, dass es für mich sicherer ist, nichts zu fühlen und ein Leben in völliger Dissoziation zu führen. Der Start mit der ketogenen Ernährung war der allererste Schritt in meinem Leben, daran etwas zu ändern, denn es ermöglichte mir mit 40 Jahren erstmals, diese Schleier wieder zu lüften und mich selbst immer mehr wieder zu spüren, zu fühlen und klar zu denken.
Es half mir nicht dabei, mich wieder zu erinnern, doch es war mir dadurch möglich, neue Erinnerungen zu schaffen und alte Verhaltensweisen und automatisch ablaufende Programme (wie „ich bin traurig, ich muss essen“ oder „ich bin einsam, ich muss essen“) zu erkennen und zu verändern. Es gab mir die Möglichkeit, der Vergangenheit die Macht zu nehmen und mich jeden Tag aufs Neue dafür zu entscheiden, mein Leben selbst zu gestalten.
Wer bin ich, und was habe ich zu geben?
Immer wieder hinterfrage ich mich selbst. Wer bin ich, wenn ich mit mir alleine bin? Wer bin ich in meiner Arbeit, im Team, in meiner Familie, mit meinen Kindern?
Was ist mir wirklich wichtig, und lebe ich meinen Leben dementsprechend, um alles zu erfüllen, was mir wichtig ist? Was kann oder muss ich ändern, wenn ich merke, das etwas nicht stimmt?
Wer bin ich, was sind meine Stärken und meine Potentiale? Was kann ich meinem Umfeld und der Welt geben, was ist meine Aufgabe in dieser Welt?
Ich bin ständig dabei, mein Wissen und meinen Horizont zu erweitern, neues zu erlernen, neues auszuprobieren. Vielleicht nicht nachvollziehbar, aber früher habe ich mich dafür geschämt, ständig neues wissen zu wollen. Jetzt weiß ich: Das ist es, was mich ausmacht und wofür ich auf dieser Welt bin!
Seit etwas mehr als einem Jahr beschäftige ich mich mit Human Design und verstehe immer mehr, warum viele Dinge in meinem Leben so sind, wie sie sind. Das erfüllt mich mit Ruhe und Gelassenheit.
Falls es jemand genau wissen will: Ich bin Manifestierender Generator (mit 10-20, 10-34 und 20-34 und weiteren interessanten Kanälen), Profil 1/3, emotionale Autorität.
Mein innerer Dialog – Was denke und wie rede ich über mich selbst?
Über die verschiedenen hinderlichen Dialoge, die wir ab und an mal mit uns selbst führen, habe ich hier in diesem Blog schon ein paar Mal geschrieben (z.B. hier: Selbstliebe mit Lipödem – Tipps für mehr Selbstvertrauen). Ich habe diese auch jetzt noch, jedoch erkenne ich sie schneller las früher und bin eher in der Lage, den inneren Dialog zu „moderieren“ und so zu gestalten, dass er mir hilft oder mich mich zumindest nicht behindert.
Vielleicht kennst Du sowas ja, aus den Gedanken über Dich selbst, aus Deinem inneren Dialog:
- „Oh, Sport machen ist toll, das ist gesund! Aber pass auf, Du könntest Dich verletzen. Und hinterher tut Dir alles weh, also vielleicht ist es doch nicht so toll. Vielleicht lässt Du es lieber und entspannst Dich auf dem Sofa, Entspannung brauchst Du ja schließlich auch! Der Tag war doch so anstrengend heute!“ – Und schwupps hast Du wieder keinen Sport gemacht.
- „Ich sehe, Du bist traurig, Hier, nimm erstmal ein Stück Schokolade, dann geht es Dir gleich wieder besser. Oder besser gleich die ganze Tafel. Das gibt extra viele Glückshormone, Du wirst es sehen!“ – Und schon ist die Tafel Schokolade gegessen, vielleicht noch mehr …
- „Oh man, wie Du heute wieder aussiehst! Schau Dich doch an, überall wabbelig, wie eine Tonne. So kannst Du echt nicht unter die Leute gehen.“
- „Du brauchst das gar nicht erst anfangen, das wird doch eh wieder nichts. Denk an Deinen letzten Versuch, da hast Du doch auch versagt. Warum sollte das denn diesmal besser werden?“
Dir fallen bestimmt noch mehr solche inneren Dialoge ein, oder? Vielleicht sollten wir mal eine Sammlung erstellen. Wenn Du das so liest, erkennst Du vielleicht, dass sich das sehr negativ anfühlt und Dich sehr wahrscheinlich nicht gerade animiert, Dich gut zu fühlen.
Was ich nun also anders mache? Ich habe solche Gespräche und inneren Dialoge auch, nur erkenne ich sie inzwischen recht schnell und schalte mich als erwachsener Moderator ein, damit der Dialog in eine konstruktive Richtung geführt werden kann. Auch das kann man lernen, sich dessen bewusst zu sein, was da in uns eigentlich passiert, ist aber auf jeden Fall schon der erste Weg in die richtige Richtung.
Meine Haltung ist: Ohne gesunde Gedanken gibt es keinen gesunden Körper.
Ein glückliches Leben
… ein glückliches Leben zu führen bedeutet für mich mehr als ein bestimmtes Gewicht auf der Waage, eine bestimmte Kleidergröße, Zahl X auf dem Bankkonto und all das. Für mich bedeutet es ein Leben im Einklang mit mir selbst, meinem Umfeld, der Natur und dem Universum. Es bedeutet für mich auch, die Energie (auf positive Art) zu leben, die in mir steckt, und diese nicht mehr zu unterdrücken, nur weil es jemandem zu viel oder zu unbequem sein könnte. Denn das habe ich mein ganzes Leben lang in tiefer Dissoziation bereits getan.
Ein glückliches Leben ist für mich auch ein Leben in tiefer Dankbarkeit für all die Erfahrungen und all die Wunden und Narben, die ich im Leben erhalten oder mir selbst zugefügt habe. Für mich geht es nicht mehr darum, alles Schlechte aus dem Leben zu verbannen, um glücklich sein zu können, sondern es zu integrieren als einen Teil von mir, und es in Liebe zu umarmen und mit einem bunten Regenbogen zu umschließen.
Die Entscheidung für mich selbst
Den größten Teil meines Lebens verbrachte ich damit, mich irgendwie mit meiner Vergangenheit zu arrangieren, ich konnte lange Zeit nicht akzeptieren, dass ich mich an fast nichts erinnern kann. Ich wollte verstehen, Details wissen, habe darauf gewartet, dass sich jemand bei mir entschuldigt, damit es mir besser geht.
Was ich dabei nicht gesehen habe: Ich habe weiter in der Vergangenheit gelebt, anstatt das Hier und Jetzt zu genießen und das zu leben, wofür ich auf dieser Welt bin.
Ich habe Heilung nur im Außen gesucht.
Heute weiß ich es besser, denn Heilung ist etwas, das nur in mir selbst geschehen kann. Und das passiert nicht einfach so, nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, und die Entscheidung für mich selbst muss ich jeden Tag aufs Neue treffen. Anfangs ganz bewusst, irgendwann geschieht das automatisch. Wenn dann doch mal dunkle Momente zurückkommen, muss auch ich mich immer wieder neu entscheiden. Will ich leben, oder nicht?
Positives Denken ist erlernbar
Eine ernstgemeinte Frage an Dich: Wo stehst Du selbst, wie ist Deine Einstellung zu „positivem Denken“?
Ich erinnere mich dunkel an die erste Zeit, als ich aus dem dunkeln Leben der Dissozitation auftauchte. Zu dieser Zeit war es mir nicht möglich zu etwas zu denken wie „Oh, schau mal, da passiert etwas ungeplantes, lass doch mal sehen wie wir das jetzt lösen können!“ (aus meiner Sicht eine pragmatische Herangehensweise an aufploppende Herausforderungen). Früher dachte ich eher „egal was ich tue, das wird doch eh nichts. Aufgrund meiner Vergangenheit ist es mir gar nicht möglich etwas zu ändern.“
Jetzt kann ich den letzten Satz gar nicht mehr denken, das ist ganz, ganz weit weg.
Es ist also durchaus möglich, positives Denken zu erlernen. Und das heißt nicht – so wie manche das gerne besser wissen wollen – die Vergangenheit einfach zu leugnen und zu behaupten, es wäre doch alles nicht so schlimm gewesen und damit „die Täter zu schützen“. Ja, das wurde mir erst kürzlich auf Facebook mal wieder vorgeworfen. Nein, es geht nicht darum, alles schönzureden oder vergessen zu machen, sondern die Verantwortung für sich selbst und das eigene Leben zu übernehmen und sich selbst zu „reparieren“, wenn Du das so sagen willst.
Denn wir alle haben ein glückliches Leben verdient.
Mein Weg zu mir selbst
Nichts anderes ist es, was ich in den letzten Jahren gemacht habe. Angefangen hat es damit, dass ich hier im Blog auch viel darüber geschrieben habe, dann habe ich viele größere und kleinere Themen eher im Stillen für mich bearbeitet. Manchmal dachte ich, es interessiert ja eh niemanden, und ich will mich ja auch nicht in den Mittelpunkt stellen …
Jetzt denke ich: Was, wenn ich durch meine Berichte auch nur eine Person da draussen, also vielleicht Dich, inspirieren kann, das Leben in irgendeiner Weise zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben zu gehen, dann ist das doch eine ganz wunderbare Sache, oder?
Mein Weg für Dich
Schon vor vielen Jahren, als ich hier im Blog zu schreiben begann, spürte ich, wie viel Inspiration, Kraft und Energie für Dich in dem steckt, was ich erlebt habe, wie ich mit allem umgegangen bin und was ich für mich daraus transformiert habe. Zuerst hat es mich sehr erschrocken, dass es so ist, und ich dachte „ich kann doch gar nichts“ (typisches Imposter-Syndrom, kennst Du vielleicht?), warum ist da jetzt so ein Hype?
Jetzt inzwischen bin ich so sehr stolz auf alles, dass ich all meine Geschichten weiter mit Dir teilen möchte. Dafür möchte ich in Zukunft auch ein anderes Medium wählen: Ich möchte es Dir selbst erzählen, und nicht nur aufschreiben. Eine direkte Erzählung transportiert die Gedanken und Energien sehr viel besser als das geschriebene Wort.
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Von Herzen alles Liebe für Dich,
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